Gestern habe ich in der Sächsischen Zeitung einen Artikel über einen Briten gelesen, der
durch eine Krankheit körperlich fast vollständig gelähmt ist. Geistig ist der
aber nach Angaben des Artikels jedoch vollständig fit, bekommt also alles mit,
was in seiner Umgebung geschieht und weiß um seine Lähmung.
Seinen Entschluss, dass er gern sterben möchte, habe er
schon vor einiger Zeit gefasst, nur ist ihm dies durch die britische Justiz
nicht möglich. Theoretisch darf er sich selbst umbringen, was in Großbritannien
erlaubt ist. Allerdings ist ihm dies durch seine Lähmung nicht möglich. Er ist
also dazu verdammt, in seinem Zustand zu verweilen, bis er auf einem anderen
Weg stirbt, sei es durch einen natürlichen Tod oder durch einen andere Person.
Sterbehilfe dürfte aber niemand leisten, denn in
Großbritannien darf das nur geschehen, wenn der Patient eine tödliche Krankheit
hat und die Ärzte das Leiden des Menschen verkürzen könnten. Allerdings ist die
Krankheit des gelähmten Mannes nicht tödlich und somit wäre es Mord, wenn z.B.
ein Arzt sein Leben beendet.
Ich weiß, dass ich mir mit dem Thema Sterbehilfe ein sehr
sensibles und vorsichtig zu behandelndes Thema ausgesucht habe. Jedoch werde ich
mal meine Meinung dazu äußern.
Ich vertrete die Ansicht, dass ein Mensch es sich selbst
aussuchen sollte, ob er sterben will oder nicht und auch die Möglichkeit
bekommen muss, dass sein Leben beendet wird. Dabei muss allerdings sicher sein,
dass der Mensch im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte ist und ihn niemand zu
dem Entschluss gezwungen oder gedrängt hat.
Allerdings kann es hierbei auch schwer sein festzustellen,
ob der Patient wirklich selbst entscheidet und nicht beeinflusst wurde. Auch
stelle ich es mir schwer vor, der Arzt eines solchen Menschen zu sein, der ihm
letztendlich das Leben nimmt (auch wenn dieser das so wollte).
Wie in Fällen, in denen der Patient nicht selbst
entscheiden kann, ob er leben oder sterben will, gehandelt werden soll, ist
noch schwieriger zu beurteilen. Hierbei kann das Urteil natürlich nicht einfach
in die Hände von Angehörigen gelegt werden. Diese leiden zwar bestimmt mit
ihrem Familienmitglied, jedoch gibt es bestimmt auch Fälle, in denen andere nur
auf ihre Vorteile durch den Tod des Menschen bedacht sind (Erbe usw.)
Habt ihr Meinungen zu dem Thema? Würde mich sehr
interessieren.
Lio
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